Wie steht es mit deiner Hoffnung?
“Nur ruhig, kleiner Narr, […] sobald die Reihe an dich kommt, ins Nichts zu springen, wirst auch du ein willenloser und unkenntlicher Diener der Macht, Wer weiß, wozu du ihr nützen wirst. Vielleicht wird man mit deiner Hilfe Menschen dazu bringen, zu kaufen, was sie nicht brauchen, oder zu hassen, was sie nicht kennen, zu glauben, was sie gefügig macht, oder zu bezweifeln, was sie eretten könnte. Mit euch, kleiner Phantásier, werden in der Menschenwelt große Geschäfte gemacht, werden Kriege entfesselt, werden Weltreiche begründet…”
– Die unendliche Geschichte
In der unendlichen Geschichte malt uns Michael Ende ein fantastisches Abenteuer vor Augen, dass sich mit dem sogenannten Nichts beschäftigt, welches droht Phantasien zu verschlingen. Im Dialog erläutert Gmork unserem Freund Atréju, warum dieses Nichts so bedrohlich ist.
“Und ich habe versucht, dem Nichts zu helfen. […] Weil man Menschen, die ohne Hoffnung sind, leichter unter Kontrolle halten kann. Und wer die Welt unter Kontrolle hält … der hat die MACHT!”
– Die unendliche Geschichte
Ich kann den Gedanken sehr gut nachvollziehen. Wer keine Hoffnung mehr hat, klammert sich zumeist an Dinge, die versprechen, was sie nicht halten können. Ein Beispiel könnte die unheimlich gefährliche Einnahme von MMS sein (Mineral Mirical Suplement), die von dem Verschwörungstheoretiker und angeblichen Wunderheiler Jim Humble erfunden wurde. Dabei handelt es sich einfach um eine Chlordioxidlösungen, die chemisch nichts anderes macht, als mit allem zu reagieren, was es berührt. Bei Einnahme kann dies zu schweren Verletzungen führen. Mehr dazu kannst du dir in diesem Video ansehen.
Hoffnungslosigkeit führt nicht selten zu unüberlegten Handlungen. Menschen klammern sich manchmal eben an gefährlichen “Schwachsinn” fest. Aber wie steht es eigentlich um den Glauben an Jesus Christus. Ist das nicht ebenfalls ein Versuch, die Unsicherheit des Menschen angesichts des Todes ein Stück weit unter Kontrolle zu bekommen oder ihr gar auszuweichen? Und könnte der Gedanke von Michael Ende nicht auch andersherum geltend gemacht werden. “Wer die lebendige Hoffnung kontrolliert, der hat die Macht.” Mit dem Glauben in der Hand, wurden und werden ja nun auch Kriege gerechtfertigt – wer mag das bestreiten?
Aber ist das die Hoffnung, die wir in Christus haben? Eine Hoffnung, die uns eigentlich bloß fesselt in Unfreiheit? Mit Sicherheit gibt es Formen des christlichen Glaubens, die zutiefst unfrei machen. Das ist traurig und macht mich immer wieder stutzig. Und doch kann der christliche Glaube ebenso frei machen. Frei schwerer Krankheit, dem Sterben mit Hoffnung zu begegnen. Frei den schwersten Herausforderungen dieser Welt mit Trotzkraft zu begegnen. Frei mit Freude und Nächstenliebe der Welt zu begegnen.
Hier verlinke ich dir gerne noch einen tollen Beitrag von Christina Brudereck, die über die Trotzkraft des christlichen Glaubens redet.