Kann aus Bösem etwas Gutes werden? Bonhoeffer bekannte das in einem Text, der von ihm überliefert ist (siehe unten). Er formuliert damit eine Einsicht aus der Joseph-Geschichte. Ralph van Doorn, Studierendenpfarrer in Siegen, greift beides auf und stellt die Frage, wie aus Bösem etwas Gutes entstehen kann. Dabei macht er auch deutlich, wer so reden darf – und wer nicht. Predigt vom 22. Mai 2022.
Glaubensbekenntnis von Dietrich Bonhoeffer
Ich glaube,
dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will.
DafĂĽr braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube,
dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben mĂĽsste alle Angst
vor der Zukunft ĂĽberwunden sein.
Ich glaube,
dass auch unsere Fehler und IrrtĂĽmer nicht vergeblich sind,
und dass es Gott nicht schwerer ist,
mit ihnen fertig zu werden,
als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube,
dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern dass er auf aufrichtige Gebete
und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Podcast: Play in new window | Download
Als Podcast abonnieren Spotify | Android | Email | RSS | WEITERE