Ein Gebet für die Woche
Psalm 15: in psalm davids. Herr, wer darf weilen in deinem Zelt? Wer darf wohnen auf deinem heiligen Berge? Wer untadelig lebt und recht tut und redet die Wahrheit von Herzen; wer mit seiner Zunge nicht verleumdet, wer seinem Nächsten nichts Arges tut und seinen Nachbarn nicht schmäht; wer die Verworfenen für nichts achtet, aber ehrt die Gottesfürchtigen; wer seinen Eid hält, auch wenn es ihm schadet; wer sein Geld nicht auf Zinsen gibt und nimmt nicht Geschenke wider den Unschuldigen. Wer das tut, wird nimmermehr wanken.
Ich will fragen mit den Psalmen, wie es ist: Jesus, Herr, wer das darf zu dir kommen, zu dir in dein Heiligtum, in deine Nähe? Wer darf bei dir Zuflucht suchen und bei dir wohnen? Etwa nur derjenige, der aufrichtig seinen Leben gestaltet? Der immer die Wahrheit sagt und gerecht zu allen Leuten ist? Derjenige, der andere nicht verrät oder schlecht über andere redet und sie nicht bloßstellt, wenn sie einen Fehler gemacht haben? Der nichts Unrechtes tut und niemanden verachtet. Der aus tiefem Respekt vor dir lebt und allein auf dich vertraut? Der dir treu bleibt und auch in schweren Zeiten am Glauben festhält? Der sein Geld nicht verschwendet und gerne gibt. Einer der unbestechlich ist und andere nicht zu seinem Vorteil ausnutzt? Ja, ich glaube ein solcher Mensch hat bestimmt ein stabiles Leben. So leicht wird ein solcher Mensch nicht untergehen. Ja, so einen Menschen wirst du bestimmt liebhaben. Ja, so ein Mensch darf gewiss in deiner Nähe leben.
Aber ich Herr? Ich sage manchmal nicht die Wahrheit. Wenn ich Fehler mache, oder versage, kommt es vor, dass ich Lüge, oder die Wahrheit verschweige. Weile ich mich schäme oder Angst habe, was die anderen über mich denken könnten. Manchmal schieb ich die Schuld vielleicht sogar auf andere. Die armen Politiker sind so häufig schuld an allem. Ja, mein Finger zeigt nicht selten auf andere, die auch Fehler machen. Dann wirken meine Fehler kleiner und nicht so bedeutend. Ich kann nicht behaupten, dass ich immer nur gerecht bin und nie etwas unrechtes tu. Ich gehe nicht immer respektvoll mit meinen Nächsten um. Und oft Zweifel ich daran, dass du es gut mit mir meinst. Ich behalte mein Geld lieber auf meinem Konto, nur zur Sicherheit, obwohl ich weiß, dass mir Geld Sicherheit nicht garantieren kann. Geld kann mich von meiner Schuld nicht befreien.
Vielleicht bin ich nicht der schlechteste Mensch, ich bin oft nett zu meinen Nachbarn, Spende von meinem Vermögen an die Armen, nehme Leute per Anhalter mit, wenn ich genug Platz im Auto habe, laufe an den Obdachlosen in der Stadt nicht einfach vorbei, setze mich für gute Dinge ein in meinem Ort, wo ich lebe, helfe meinen Nachbarn, gehe zur Kirche, bete, faste, glaube… Aber trotzdem frage ich mich, wie du es mit mir aushältst Jesus. Es ist ein tiefes Geheimnis, dass du mich kennst, die guten und die schlechten Seiten und mich trotzdem liebst. Ich will von dir lernen, was Vertrauen heißt. Ich glaube, aber hilf meinem Unglauben. Ich will bei dir sein, in deiner Nähe wohnen, du guter Freund, mein Herr und Heiland, mein gütiger Gott. Jesus ich danke dir, dass du mich trägst und wir gemeinsam über das tobende Meer laufen.