18.01.2024 – Christian Spiertz
So hieß damals ein Slogan, der mich in einer kleinen Projektgruppe der Allianz-Mission berührt hat. Gemeinsam mit Freunden haben wir überlegt, wie wir mit Leidenschaft für Gottes Reich und Mitgefühl für seine gute und wunderbare Schöpfung, einen unterschied machen können. Seit dem begleitet mich dieses Statement auch als Pastor.
In diesem Jahr möchte ich mit euch wöchentlich überlegen, wie Compassion (“Mitgefühl”) mit leben gefüllt werden kann. In den wöchentlichen Beiträgen unseres Newsletters gehe ich dieser Frage im Sinne der Jahreslosung nach: Alles was ihr tut, das lasst in Liebe geschehen.
Und ich habe irgendwie die Ahnung, dass die Welt, in der wir leben, unerschöpfliche viele Möglichkeiten bietet, Liebe zu üben. Z.B. Menschen in Armut zu begegnen.
Armut, das ist ein Thema, mit dem auch Jesus konfrontiert war. Denn zu seiner Zeit war das Land Israel unvorstellbar von Armut betroffen. Mitunter spielte auch die römische Besatzung eine große Rolle.
In einem Gleichnis von Jesus, dass wir alle mit Sicherheit kennen, spielen verarmte Menschen sogar eine Rolle, die oftmals übersehen wurde. Es ist das Gleichnis vom “Barmherzigen Samariter”. In dem Gleichnis begegnen wir einem reichen Mann, der von Räubern auf dem Weg zwischen Jerusalem und Jericho ausgeraubt wurde. Ja nicht nur ausgeraubt, vielmehr wurde er heftig zusammengeschlagen und quasi Tod im Staub der Steinwüste zwischen den beiden Orten zum Sterben abgelegt. Sein Hab und Gut, haben die Räuber mitgenommen und selbst die Kleider, die der Mann an hatte, haben sie ihm ausgezogen.
Emotional mitreißend wird die Story in der Bibel eigentlich nicht erzählt. Aber wenn ich mich hinein versetze in die Situation des Mannes, stehen mir die Nackenhaare geradewegs hoch. Wie schlimm muss das sein, so ganz allein und hilflos ausgeliefert, zu sein, wenn eine ganze Gruppe von Menschen auf dich zu kommt, um dir an den Kragen zu gehen und kein Fluchtweg besteht.
Jesus erzählt das Gleichnis so weiter, dass drei Menschen vorgestellt werden, die potentiell Helfen können. Und einer tut es schließlich. Aber interessant finde ich, dass Jesus kein Sterbenswörtchen über die Räuber verliert. Sie werden nicht weiter beachtet und spielen für die Botschaft Jesu so gar keine Rolle. Mal Hand aufs Herz. Wenn wir eine solche Story in der Zeitung lesen würden, wäre doch eine brennende Frage: “Wie werden die Verbrecher für ihr Vergehen bestraft?”
Jesus allerdings hat wohl kein Interesse auf Effekthascherei. Er kennt die Umstände, die das Land und seine Zeit prägen. Er gibt aber kein populistisches Statement ab und sucht den passenden Schuldigen oder macht die politischen Gegner ausfindig, die schuld sein könnten, dass Menschen so dermaßen in Armut geraten, dass sie selbst Mord und Totschlag nicht scheuen. Ist doch denkwürdig, dass Jesus keine Bewertung der Situation vornimmt. Jesus fokussiert sich wirklich auf das, was notwendig ist. Um unser Mitgefühl und die Bereitschaft das Leben unseres Nächsten positiv mit zu beeinflussen. Er stellt die Frage: Wer ist dein Nächster? Wem gilt dein Mitgefühl? Und was wirst du tun, wenn deine helfende Hand gefordert ist? Denn letztlich geht es selten darum, die Ursachen von Armut zu analysieren und am Ende den “einen” Faktor zu finden, der alles verändert, sondern darum, mit Mitgefühl und Liebe Menschen zu begegnen. Denn auch, wenn wir an dem System und der Armut weltweit nicht viel verändern können, sind uns dennoch nicht die Hände gebunden. Wir können Armut begegnen und Menschen neue Kraft und Hoffnung geben.
Eine Möglichkeit ist die finanzielle Unterstützung und ehrenamtliches Engagement. Vielleicht ist Compassion Deutschland ja eine von vielen Organisationen, die du unterstützen kannst. Schau dich einfach mal um. Compassion ist eine Organisation, die sich seit 1952 zur Aufgabe gemacht hat, Kinder aus Armut zu retten. Schaut doch mal auf ihre Internetseite vorbei. https://www.compassion.de/ueber-uns/wer-wir-sind/
In unserer Gemeinde findet jeden Dienstag die Tafel-Arbeit statt. Auch dort werden immer helfende Hände gebraucht. Melde dich doch einfach mal bei mir, wenn du Dienstags Zeit hast, das Team zu unterstützen.
Außerdem sind wir als Gemeinde immer froh, über neue Ideen und Gedanken, wie wir als Gemeinde vor Ort helfen und Menschen begegnen können.